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Abschluss-/Planungstreffen in Berlin

Vergangene Woche war es soweit. Das letzte gemeinsame Treffen vor unserem Abflug.

Schon das Wissen darüber erzeugte ein vorfreudiges und doch auch komisches Gefühl, das Schreiben dieser Worte ist noch eine Steigerung dessen. Damit kommt eine gewisse, ja definitive Gültigkeit mit hinein. Anregend und anspannend zugleich.

Anfang dieser Woche waren es dann nur noch genau drei Wochen bis zu dem Datum.

Heute wollen wir aber erst einmal nicht nach vorne, sondern gemeinsam zurück schauen, auf unser Treffen. Mit dem Bus fing diese kleine Reise für zwei von uns an. Zusammengefunden haben wir uns drei dann in Berlin. Die erste kleine Überraschung unserer gemeinsamen Zeit lag auf dem Kopfkissen. Wobei es nicht ganz aus dem Nichts kam, da es schon erahnt worden war: wir haben nun ein wunderbares Ukubona-T-Shirt. Unser Drittes Auge, das Auge des Teams, hat nun endgültig zu uns gefunden.

Da die Anfahrt lang und es schon sehr spät geworden war, machten wir es uns bald gemütlich und legten uns in die warmen Betten. Es lagen volle Tage vor uns!

Unsere morgendliche Besprechung, gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstück, fing mit der Sammlung jeglicher Themen an, die wir diskutieren, betrachten, erarbeiten und in uns bewegen wollten. Die Liste füllte sich schneller als gedacht und wurde immer länger. Hier fanden sich Wörter wie Sicherheit, Öffentlichkeitsarbeit, Kontakte, Krankheit, Packlisten, Wohn- und Fortbewegungsmöglichkeiten vor Ort wieder zwischen denen des Kennenlernen des Landes, der genaueren Planung unserer ersten Wochen und Workshops, den Finanzen und vielen mehr. Die nächsten Stunden flogen nur so dahin und an uns vorbei. Die Sonne schien, doch wir bekamen nicht viel mehr davon mit als das, was sie uns durch die Fenster zeigen wollte. Unsere Köpfe fingen an zu rauchen. Die körperliche Bewegung bestand hauptsächlich aus einer Sitzpositionsveränderung. Eine kleine Mittagspause war uns vergönnt, dann ging es weiter. Gegen Abend hin waren unsere Kehlen trocken und unsere Stimmen rau vom vielen reden, sowie unsere Ohren rot vom hören und aufnehmen. Es gab an diesem Tag viele verschiedene Stimmungen und auch emotionale Momente, welche uns wieder ein Stück näher rücken ließen. Um dem Abend den südafrikanischen Atem einzuhauchen, kochten wir gemeinsam ein Gemüsecurry. Die südafrikanische Küche ist ja bekannt für ihre Vielfalt, zusammengefunden aus den unterschiedlichsten Ländern. Unser Curry kann definitiv zu der eher scharfen Sorte gezählt werden. Etwas zu scharf für manche Münder.

Zum Ausklang des langen intensiven Tages machten wir es uns nun bequem auf Couch und Sessel und schauten uns den Film Mandela - der lange Weg zur Freiheit an. Unsere Augen wurden immer schwerer und eigentlich waren wir viel zu müde. Aber trotzdem konnte keiner von uns so wirklich aufstehen während des Filmes. Die Geschichte war so packend und die Geschehnisse liefen nur so ineinander über, dass es keine Momente gab, um durchzuatmen oder gar die Augen für einen kurzen Moment zu schließen. Wir waren wie gefesselt. Dies war das Land, in welches wir so bald nun fliegen werden. Wie es heute ist, das werden wir selbst erkunden. Nach dem Abspann konnten wir nur noch ins Bett fallen und die Augen schließen. Gute Nacht waren unsere letzten Worte für diesen Tag.

Der nächste Tag begann ähnlich, mit einem Frühstück und dem Versuch, wenigstens hier noch ganz frei mit den eigenen Worten umzugehen, diese zu formen. Doch konnten wir uns kaum vom Thema unseres Zusammenseins trennen, so viel war noch zu besprechen und zu klären. Die südafrikanische Flagge hing schon seit dem gestrigen Abend im Wohnzimmer und stimmte uns sofort auf die Thematik ein. Gestern waren noch ein paar Dinge übriggeblieben, die wir in den verbleibenden Stunden anschauen wollten. Unsere Arbeitsplätze hatten sich schon am vorangegangenen Tag wie festgelegt. Laura hatte die Couch, Jette den Sessel, Schaukelstuhl oder den Boden und Roni den anderen Sessel. Kaum hatten wir angefangen, klingelte das Telefon. Ein Anruf aus Garmisch-Partenkirchen. Eine neue Zusage für eine Unterstützung. Eine Initialspende und der Wunsch das Projekt in Südafrika zu begleiten. Wie schön!

Die Stunden vergingen wieder unglaublich schnell. Dann mussten die Koffer schon gepackt werden. Um nun doch ein bisschen frische Luft zu schnappen zog es uns nach draußen. Ein kleiner Spaziergang den Ku´damm entlang hinterließ zumindest ein bisschen den Eindruck in Berlin gewesen zu sein. Am Ende stellten wir aber doch fest: das war ein Treffen in Berlin, aber irgendwie dann auch nicht. Es hätte auch irgendwo anders sein können, denn viel von der Stadt haben wir ja doch nicht mitbekommen!

Dann war die Zeit auch schon vorbei. Die Busse warteten, es ging wieder zurück. Auch wenn es nur zwei Tage waren, es fühlte sich für uns alle an, als wären es weit mehr gewesen. Ein abschließender Blick lässt zwei Dinge feststellen: es war intensiv und erfolgreich! Viele Sachen konnten geklärt werden, anderes überhaupt erst verstanden. Vorbereitet sind wir nun, soweit dies eben geht. Viel wird in den kommenden Wochen noch geschehen. Die Aufregung, Anspannung, die Vorfreude wächst jeden Tag ein kleines Stück mit uns mit.

Hamba kahle South Africa