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Enkosi Kakuhle

LauraRoni
 

Es will noch nicht wirklich in unsere Köpfe hinein. Die Zeit hier in Kapstadt ist nun vorerst vorbei. Die Koffer und Taschen sind gepackt, nur noch wenige Stunden trennen uns von unserem Abflug. Wie konnte die Zeit am Ende so schnell vergehen? Kaum hatten wir uns umgedreht, da war auch schon eine weitere Woche vorbei und nun sind es ganze sechs Monate.

Es gibt noch keine Worte, die wiederspiegeln können, wie es uns geht. Eins aber wissen wir, der Abschied hier fällt uns sehr schwer. Der einen so vertraut, der anderen anfangs so fremd, so treffen wir uns nun in einem gemeinsamen Abschied von allem, was uns so tief ergriffen hat und ans Herz gewachsen ist.

Diese vergangene Woche war voller solcher Momente. So hatten wir die letzten gemeinsamen Stunden mit unseren Kindern: Wir saßen bei einem leckeren Brownie und Obst zusammen und haben uns auf einer Weltkarte angeschaut, wo Ukubona die Reise nun hinführen wird. Und nicht nur uns, in irgendeiner Weise sind alle mit dabei. Nicht nur in unserem Herzen, wir werden in unseren Koffern auch einige der Kunstwerke mitführen. So fliegt, im wahrsten Sinne des Wortes, auch ein Teil der Kinder mit. Mit der einen Gruppe konnten wir den am Wochenende eingeweihten Sinnespfad noch einmal gemeinsam erkunden und erobern. Am darauf folgenden Tag regnete es leider, so dass es bei dem einen Mal blieb. Die Kinder und Jugendlichen konnte sich unglaublich intensiv auf das Erleben der Sinne einlassen, ging offenen und geschlossenen Auges über die verschiedenen Materialien und oftmals glitt ein Lächeln über die Lippen beim Erspüren von ihnen vertrauten Materialien unter den Füßen.

Am Mittwoch dann hatten wir noch ein gemeinsames Beisammensein mit den Lehrern und allen Mitarbeitern der Schule. Es gab Essen – ganz typisch: Reis, Samp oder Pap, dazu Fleisch und Veggies in Form von Butternut, Spinat und Kartoffeln – und es wurde gesungen, getanzt und gelacht. Die Stimmen erfüllten den Raum und schwirrten durch die Luft. Der darauf folgende Austausch war sehr intensiv und ergreifend. Wir konnten kaum mehr sagen, als uns bedanken, weil uns einfach die Worte fehlten. Wir sprachen über die angestoßenen Prozesse bei den Kindern, über unsere Erfahrungen und Erlebnisse und die Lehrer schilderten ihre Seite der Beobachtung. Mit einem afrikanischen Hemd am Leib und einem glücklichen, warmen Gefühl im Herzen nahmen wir Abschied.

Das Wissen, dass es hier nicht enden wird, ist ein gutes Wissen. Ukubona hat etwas angestoßen, bei den Kindern, bei den Lehrern und auch bei uns im Team. Wir werden den nächsten Schritt gehen und dann wieder einen weiteren, und sehen wohin uns der Weg führen wird. Ukubona kommt wieder. Nach Deutschland und nach Südafrika.

Jetzt werden wir uns auf diese letzten wenigen Stunden konzentrieren und die südafrikanische Luft einatmen. Denn in Deutschland erwartet uns schon der erste dieser nächsten Schritte. Es wird eine Ausstellung in Bremen geben, in welcher wir Ukubona, und Ukubona sich  vorstellen wird.

An dieser Stelle bleibt uns nur noch eines zu sagen: Enkosi Kakuhle

GruppebbildLehrer