logo schriftzug 150 height

           

Weihnachtsgrüße aus Kapstadt

Die letzten Monate sind wie im Flug an mir vorbeigezogen. Zurück in Kapstadt wurde meine volle Aufmerksamkeit sofort hin zu Ukubona gewendet und meine Tage waren umranded von Erfahrungen, Erlebnissen, Ereignissen und Arbeit. Eine kleine Rückschau:

Ich bin Mitte Juli in Kapstadt angekommen und die Zenzelenischule öffnete direkt einen Tag danach auch wieder. Ich war sofort eingefangen von der Schulatmosphäre und den Plänen, die wir hatten/haben. In den ersten Wochen habe ich in den verschiedenen Klassen hospitiert, viel mit den Lehrern zusammengesessen und Pläne geschmiedet. In enger Absprache mit den Lehrern wurden dann Kinder ausgewählt, die zu mir in die Kunsttherapie kommen sollten. Hier entstand ein bunter Mix aus 2. - 6. KlässlerInnen. Die Hintergründe sind ganz unterschiedlich, von Problemen zu Hause, über Konzentrationsschwächen bis hin zu großen Verhaltensauffälligkeiten im Klassenzimmer und außerhalb.

Aber Halt! Bevor ich mit den Kindern arbeiten konnte, musste ja noch eine Räumlichkeit her. Leider haben wir in der Schule ziemlichen Platzmangel und die Kunsttherapie findet ja während des Unterrichts statt. Es gab kein extra Klassenzimmer. Die Lösung wurde dann durch einen kleinen Raum geboten, denn man als "Abstellkammer" bezeichnen könnte. Aber für was eine solche kleine Kammer alles gut sein kann, das zeigt sich hier in kreativer Weise. Einmal in der Woche findet hier rythmische Massage für manche Kinder statt und den Rest der Woche wurde der Raum nun mit Kreativität und Farbe gefüllt. In den kurzen Pausen dient der Raum auch als Rückzugsort für diezwei ganz tollen Frauen, die für Ordnung und Sauberkeit in der Schule sorgen. So werden Massagebank, Tisch, Stühle und Materialien im regen Wechswel durch den Raum geschoben und zu ihren Zwecken aufgestellt oder wieder weggestellt. Teilen, das ist hier das Motto!

Nach wenigen Wochen und der Auswahl der Kinder (was mir schwer fiel, da ich am liebsten gleich mit allen gearbeitet hätte) konnte ich dann endlich künstlerisch tätig werden.

Es wurde plastiziert, gezeichnet, gemalt und gemeinsam gestaltet. Durch den Platzmangel konnten wir leider nur limitiert arbeiten, aber das stellte unsere Kreativität einfach ein wenig mehr auf die Probe und wir haben es gemeinsam ganz wunderbar gemeistert!

Über die Wochen der gemeinsamen Arbeit entstanden ganz unterschiedliche, gleichermaßen wunderbare Beziehungen zwischen den Kindern und mir. Manche konnten einfach mal aufblühen und den kurzen Zeitperioden, in denen es sich einmal nur um sie drehte, andere wiederum tauchten in ihre inneren Wünsche und Ängste ein.

Nach diesen intensiven Wochen stehen nun die großen Sommerferien vor der Türe. Die Schule hat sich von den Kindern und die Kinder von der Schule verabschiedet. In den vielen Gesichtern, ob klein oder groß, konnte ich Begeisterung, Erleichterung und Freude sehen (in meinem waren diese Emotionen sicherlich auch zu finden!).